MAIT
Die Vision wird Wirklichkeit.
Knoll Maschinenbau GmbH

Konfiguration statt Konstruktion
Unser Kunde
In den 70er Jahren wurden erfolgreiche
Unternehmen meist in Garagen gegründet, das
gilt nicht nur für die IT-Branche in Kalifornien,
sondern auch für den Maschinenbau aus
Oberschwaben. Das Erstaunliche: Nach über
40 Jahren wachsen die Branchen durch
die digitale Transformation, Industrie 4.0
und das Internet der Dinge zusammen. Ein
Vorreiter ist dabei das Unternehmen KNOLL
Maschinenbau GmbH, das Walter Knoll 1970 im
baden-württembergischen Bad Saulgau
als Ein-Mann-Betrieb gründete. Seine
beiden Söhne, Matthias und Jürgen, beide
geschäftsführende Gesellschafter, stellten im
September 2016 den 1.000sten Mitarbeiter
ein. Die Garage wurde schrittweise durch
vernetzte Produktionshallen und mehrstöckige
Bürokomplexe ersetzt, die sich nun am
Firmensitz über einen Kilometer erstrecken.
KNOLL ist der führende Anbieter von
Förder-, Filteranlagen und Pumpen für die
Metallbearbeitung. Sie transportieren und
trennen Späne sowie Kühlschmierstoffe.
Ein weiterer Geschäftsbereich löst anspruchsvolle Logistikaufgaben mit Montage- und
Transportsystemen. Vernetzung und
Digitalisierung waren bei KNOLL schon früh
ein Thema: Seit Beginn der 90er Jahre hat
das Maschinenbauunternehmen bereits
ein automatisiertes Materiallager in seiner
Fertigung, an das zwei Laserschneidmaschinen
angebunden waren, eine davon mit einem
vollautomatischen Beladesystem. 2011 wird
es um ein vollautomatisiertes Lager erweitert,
70 Meter lang, mit über 1.200 Lagerplätzen
und 13 Be- und Entladestationen.
“Die Synchronisation von Prozessen und Daten zwischen ERP und CAD hat für uns strategische Bedeutung. Hier waren und sind wir auf einen Partner angewiesen, der beide Welten kennt, unsere Arbeitsweise versteht, sich mit uns „streitet“, um dann mit uns zusammen die optimale Lösung zu erarbeiten.”
Ausgangssituation
Seit 2014 unterstützt das IT-Systemhaus
MAIT den Maschinenbauer als wichtiger Partner bei der
Digitalisierung, mit dem Ziel, bei KNOLL das
Produkt-Lebenszyklus-Management (PLM)
nahtlos in die SAP-Landschaft zu integrieren.
Der avisierte durchgängige Workflow im
Bereich der Konstruktion und des Engineerings
ist ein wichtiger Schritt für den Hersteller,
der seine Förder-, Filter- und Zerkleinerungs-
anlagen, Transportsysteme sowie Pumpen in
die ganze Welt exportiert. KNOLL nutzt die CAD-Software
„SOLIDWORKS“, mit der parametrische
Modelle, Baugruppen und Zeichnungen
erzeugt werden. Weltweit setzen über 2,1
Millionen Konstrukteure und Entwickler die
Software ein. Das Produktdatenmanagement
von „SOLIDWORKS“ diente dazu, die Übersicht
über die Konstruktionsdaten zu behalten und
bei den Konstruktionen die Zusammenarbeit
innerhalb der Produktentwicklungsteams
zu ermöglichen. Die Einführung von SAP
PLM löste das bisherige Enterprise PDM von
„SOLIDWORKS“ ab
Zielsetzung
KNOLL Maschinenbau führte SAP Ende 2016
für die Bereiche Finanzen und Logistik mit
einem externen Partner aus der Region ein.
Nachdem die logistischen Abläufe standen,
erfolgte durch MAIT die
Umsetzung von SAP PLM. Die Aufgabe von
MAIT war es, die über 270.000
Konstruktionsdateien und 3D-Modelle, die
als CAD-Dateien vorlagen, in das neue,
leistungsfähigere SAP PLM zu überführen.
Der IT-Dienstleister überzeugt durch sein
strategisches PLM-Konzept, das CAD-System
direkt mit SAP zu verbinden.
Projekt
Bei der Installation des neuen PLM-Systems
konnte MAIT auf der bereits
im ersten Schritt installierten SAP-Plattform
aufbauen. Bei der Prozessanalyse stellte
sich aber schnell heraus, dass die starke
Variantenvielfalt der KNOLL-Produkte und
ihr modularer Aufbau, das Arbeiten mit
Auftragsstücklisten erfordern. Bei KNOLL
werden die Modelle in „SOLIDWORKS“
erzeugt, CAD Desktop (CDESK) überträgt
sie samt Strukturdaten, als Stückliste,
an SAP. Zur optimalen Unterstützung
der Konstrukteure erfolgte daraufhin
zunächst eine Erweiterung des bestehenden
CDESK, damit die strukturierten Listen der
Einzelteile und Baugruppen reibungslos von
„SOLIDWORKS“ an SAP übergeben werden.
CDESK ist eine Oberfläche innerhalb von
SAP PLM, damit die Konstrukteure Zugriff
auf die wichtigen Funktionen und Ansichten
eines Produktes inklusive seiner Struktur
haben. Der Vorteil der CK-Erweiterung ist
insbesondere, dass die Konstrukteure ihre
auftragsbezogenen Stücklisten direkt und
automatisiert auf Basis der Modellstrukturen
vom CAD in das SAP überführen. Dies stellte
während der Installation eine besondere
Herausforderung dar. Die unterschiedlichen
Produktvarianten mit ihren Modulen finden nun
Berücksichtigung. Eine enorme Erleichterung
für die Entwickler bei KNOLL.
Darüber hinaus gab es noch eine Reihe
weiterer Aufgabenstellungen zu meistern,
darunter das zuvor nicht durchgängige
Freigabemanagement. Es war nicht
einheitlich, zahlreiche Ausnahmen machten
es unübersichtlich und der Arbeitsaufwand
war hoch. Auf Grundlage der Voraussetzungen
und Verbesserungspotenziale beim Kunden,
entwickelte MAIT ein Konzept
zum durchgängigen Freigabemanagement
in „SOLIDWORKS“, CDESK und SAP. Das
Ergebnis ist auch hier ein schnellerer und
besserer Workflow. Die Konstruktionen
werden nun über eine sogenannte
Neutralformaterzeugung im PLM-System für
die Produktion freigegeben und zur Fertigung über SAP an die Werkstatt übergeben.
Die Neutralformaterzeugung erfolgt
branchenüblich über eine Software von SEAL
Systems. Aus einem 3D-Modell erzeugt
sie nach Freigabe ein 2D-PDF, um den
abgenommenen Stand der Entwurfszeichnung
oder des Modells „einzufrieren“. Für SAP wird
ein zusätzliches Freigabe-PDF generiert.
Eine beachtliche Herausforderung stellte
zudem die Datenmigration dar. Es galt,
alle CAD-Modelle und Metadaten aus dem
vorherigen PLM-System in ein entsprechendes
Austauschverzeichnis zu extrahieren. Nach
Festlegung der Namenskonventionen und
Umbenennung der Dateien, konnten die Daten
nach zwei Testläufen in einem dritten Schritt
fehlerfrei in das SAP überführt werden.
Nachdem die Daten übertragen waren,
stand für MAIT die
Produktivstartbegleitung im Fokus. Hier
geht es darum, die neue Software möglichst
reibungslos in den betrieblichen Alltag zu
integrieren. Dies erfolgte durch ein „Train the
Trainer“-Konzept. Die Key-User von KNOLL
haben danach alle Anwender ausgebildet.
Nach dem Produktivstart erfolgte eine
intensive Begleitung durch die Berater von
MAIT. „Unsere Trainer
waren stets mit dabei, wenn die KNOLL-
Konstrukteure Fragen zum System hatten,
sodass immer jemand zur Seite stand, um
zu zeigen, wie etwas funktioniert oder zu
handhaben ist. Der erste Schritt der Integration
von SAP PLM war damit abgeschlossen“,
erklärt Frank Zimmer, Leiter Sales SAP,
MAIT.
In einem weiteren Schritt ersetzte
MAIT auf Kundenwunsch
hin die anfangs eingerichtete Schnittstelle
„CAD-DESKTOP“ durch das neue Engineering
Control Center (ECTR). Beide Schnittstellen
sorgen für den Datenaustausch zwischen
„SOLIDWORKS“ und SAP. In 2017 erreichte
das ECTR als Nachfolger des CDESK seine
Marktreife. Als Innovator untersuchte
KNOLL trotz der bis dahin erst kurzen
Einsatzzeit von CDESK die neue Lösung auf
Mehrwerte für den eigenen Einsatzbereich.
In einer mehrwöchigen Testreihe wurden
nachfolgende Vorteile gegenüber dem CDESK
herausgearbeitet: Diese sind eine bessere
Performance, eine intuitivere und modernere
Oberfläche für den Konstrukteur, die er kennt
und nicht im SAP „Look & Feel“ ist.
Für den Umstieg auf ECTR gab schließlich
die tiefere Integration in „SOLIDWORKS“ und
die Flexibilität der Benutzeroberfläche den
Ausschlag. Nach wirtschaftlicher Abwägung
entschied sich KNOLL für den zeitnahen
Umstieg auf ECTR, obwohl der CDESK erst seit
kurzer Zeit eingeführt war. In diesem Zug wurde
auch die unbedingt erforderliche Übernahme
der „SOLIDWORKS“-Konfigurationen vom
CDESK in den ECTR realisiert. ECTR hat in der
Zwischenzeit einen Reifegrad erreicht, der zum
bisher weitverbreitetsten „CAD-Desktop“ eine
echte Alternative darstellt. „CAD-Desktop“ wird
von SAP noch bis 2025 unterstützt, sämtliche
Neuigkeiten und Erweiterungen finden aber
ausschließlich im ECTR statt. Somit ist das
ECTR nun die Standardlösung von SAP, Verwalten von Versionen, deren Freigabe
und auch das Nachhalten von Änderungen
ist obligatorisch. So werden durch den
Einsatz von ECTR alle Produktdaten im
Gesamtunternehmen aktuell und konsistent
gehalten.um die unterschiedlichen MCAD- und ECAD-
Autorenwerkzeuge anzukoppeln und alle
Produktdaten über ihren gesamten Lebens-
zyklus unternehmensweit zur Verfügung zu
stellen.
Lösungen/Implementierungen
-
SAP PLM
-
Engineering Control Center (ECTR)
-
Datenmigration
-
Durchgängiges Freigabemanagement
Kundennutzen
ECTR setzt auf eine selbstständige
Benutzeroberfläche außerhalb von SAP,
die dem technischen Anwender eine
anforderungsgerechte und intuitive grafische
Benutzeroberfläche bietet und von den
üblichen ERP-Masken und -Transaktionen
bewahrt. Somit können auch gelegentliche
Benutzer ihre Dokumente und Informationen
aus Bereichen verwalten, die bisher nicht mit
SAP gearbeitet oder ihre Daten beispielsweise
lokal abgelegt haben. Dabei versteht
sich ECTR als Integrationsplattform, die
sämtliche Produktdaten strukturiert, zentral
verwaltet und bei Bedarf mit weiteren SAP
Businessobjekten verknüpft. Das Anlegen und
Verwalten von Versionen, deren Freigabe
und auch das Nachhalten von Änderungen
ist obligatorisch. So werden durch den
Einsatz von ECTR alle Produktdaten im
Gesamtunternehmen aktuell und konsistent
gehalten.
Ausblick
Der nächste Step, den MAIT umsetzen wird, ist die Anbindung des
ECAD an das ECTR. Alles in allem hat
MAIT KNOLL Maschinenbau in
den letzten vier Jahren bei der Digitalisierung
und der Umsetzung von neuen, durchgängigen
Geschäftsprozessen erfolgreich unterstützt.
Der Kunde ist jetzt seiner Vision eines neuen
Geschäftsmodells einen großen Schritt näher
gekommen: „Konfigurieren statt Konstruieren“.
Mit anderen Worten: Den KNOLL-Kunden in
die Lage versetzen, seine Produkte in Zukunft
selbst zu konfigurieren. Daran arbeitet
KNOLL nicht nur in der Konstruktion und
Produktion, durch den Bau neuorganisierter
Betriebsstätten und einer schnelleren Logistik.
Besser mit MAIT
Das Ergebnis unserer langjährigen Zusammenarbeit mit unserem Technologiepartner SAP: eine
Vielzahl erfolgreicher Projekte. Profitieren auch Sie von unserem umfassenden Wissen: Wir bieten
Ihnen Beratung, Implementierung, Training und Support zu SAP PLM – verdichtet in unseren Solution
MAPs, den MAIT Best Practice Strategien.
Wissen was funktioniert
Wir zeigen Ihnen gerne, was wir können. Am besten geht das anhand von erfolgreich abgeschlossenen Projekten. Sehen Sie hier, welche Lösungen wir für unsere Kunden gefunden haben.